1. Programmkino für Reutlingen //

Infoveranstaltung // 06.11.2013

Eine Idee nimmt Gestalt an //

Rund 100 Reutlinger Kino-Fans kamen am 6. November 2013 ins ehemalige Kali-Kino in der Katharinenstraße, um sich von einer Idee begeistern zu lassen, die es so in Reutlingen bisher nicht gegeben hat: Die Gründung eines unabhängigen Programmkinos auf genossenschaftlicher Basis. Geboren wurde diese Idee in den Köpfen von Karin Zäh, ehemalige Stadträtin und Initiatorin des neigschmeckt-Marktes, und Andreas Vogt vom Kulturamt Reutlingen. Und mit Gabriele Janz, Klaus Kupke und Andreas Kissel fanden sie schnell engagierte Mitstreiter.

Öffentlich vorgestellt wurde die Idee für ein Reutlinger Programmkino unter anderem beim sommerlichen Open-Air-Kino im Spitalhof. Über die Resonanz waren selbst die Initiatoren überrascht: Rund 500 Reutlinger bestätigten mit ihrer Adressenangabe und Unterschrift ihr großes Interesse an einem Programmkino.

Heute wurde das Projekt erstmals für alle Interessierten näher skizziert. Das neue Kino soll im Wendler-Areal gebaut werden – in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Riehle + Assoziierte. Der rund 110 Quadratmeter große Kinosaal wird 81 Sitzplätze in neun Reihen bieten, darunter auch barrierefreie für Rollstuhlfahrer. Neben Kinosaal und Vorführraum sollen auf insgesamt 228 Quadratmeter auch ein Gastronomiebereich eingerichtet werden. »Personalkosten werden nur für Reinigungskräfte anfallen«, betont Karin Zäh. Und Andreas Vogt ergänzt: »Wenn wir die Genossenschaft gründen, werden wir nahezu alle Aufgaben ehrenamtlich vergeben.«

Wer Genossin oder Genosse werden möchte, kann einen oder bis zu zehn Anteilsscheine zu jeweils 200 Euro zeichnen. Für das kommende Jahr hofft man, dass etwas 200 Genossenschaftsmitglieder mindestens je einen Anteilsschein erwerben, so dass das Programmkino-Projekt mit einem Kapitalstock von 40.000 Euro gestartet werden kann. Weitere Gelder sollen durch Zuschüsse und Darlehen hinzukommen. Wenn alles nach Plan läuft, wird das neue Kino im 4. Quartal 2014 eröffnet. Der Plan scheint zu funktionieren. Denn die überwiegende Mehrheit der anwesenden Kino-Fans hob die Hand, als die entscheidende Frage gestellt wurde: Wer will Anteilsscheine für das Programmkino zeichnen?

Damit steht der Gründungsversammlung des ersten Reutlinger Programmkinos im Dezember nichts mehr im Weg. Ein Name für das Kino ist auch schon gefunden: Weil auf dem Wendler Areal ein alter Backsteinkamin in den Himmel ragt, soll das Programmkino »Kamino« heißen.

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